Cannabis backen: Mit Cannabutter und Co. zu entspannten Edibles

Cannabis backen: Mit Cannabutter und Co. zu entspannten Edibles

Niklas Bergmann, M.A.

Biochemiker, Fachautor

Inhaltsverzeichnis: Cannabis backen: Mit Cannabutter und Co. zu entspannten Edibles

Cannabis backen ist nicht nur ein spannendes Hobby, sondern auch eine Möglichkeit, die entspannende Wirkung von Cannabis mit leckeren Rezepten zu verbinden. Ob saftige Brownies, klassische Space Cookies oder herzhafte Gerichte wie Kräuterbutter – die Welt der Edibles ist vielseitig und voller Möglichkeiten.

Der Schlüssel zu gelungenen Edibles ist die Cannabutter, die Basis fast aller Cannabis-Rezepte. In diesem Blog erfährst du alles Wichtige zur Herstellung von Cannabutter, zur Dosierung und zur Vermeidung häufiger Fehler. Außerdem bekommst du Inspiration für kreative Rezepte und Tipps, wie du mit CBD und Hanfmehl experimentieren kannst.

Warum Cannabutter die perfekte Basis ist

Die Fettlöslichkeit von THC und CBD macht Cannabutter zur idealen Grundlage für Edibles. Damit die Cannabinoide ihre Wirkung entfalten können, müssen sie an Fettmoleküle gebunden werden. Cannabutter sorgt nicht nur dafür, dass die Wirkstoffe gleichmäßig im Teig verteilt werden, sondern erleichtert auch die Dosierung, da du die THC-Menge pro Portion besser kontrollieren kannst.

Ein weiterer Vorteil: Beim Essen entfaltet THC seine Wirkung langsamer, dafür aber stärker und länger. Es wird über den Verdauungstrakt und die Leber verarbeitet, wodurch es intensiver wirken kann als beim Rauchen oder Verdampfen. Die Wirkung kann bis zu acht Stunden anhalten – perfekt für einen entspannten Abend.

Cannabutter ist außerdem unglaublich vielseitig. Sie eignet sich für süße und herzhafte Rezepte, hält sich wochenlang im Kühlschrank und kann problemlos eingefroren werden, um sie später zu verwenden.

So stellst du Cannabutter her

Die Herstellung von Cannabutter ist kein Hexenwerk, wenn du die richtigen Schritte befolgst. Der erste und wichtigste Schritt ist die Decarboxylierung, die die Cannabinoide aktiviert und sie für den Körper bioverfügbar macht.

  1. Cannabis decarboxylieren: Zerkleinere das Cannabis und verteile es auf einem Backblech. Erhitze es im Backofen bei etwa 110 bis 120 Grad Celsius für 30 bis 40 Minuten.
  2. Butter schmelzen: Gib 250 g Butter und 500 ml Wasser in einen Topf und erhitze die Mischung langsam, bis die Butter geschmolzen ist.
  3. Cannabis hinzufügen: Rühre das decarboxylierte Cannabis in die geschmolzene Butter ein und lasse die Mischung bei niedriger Hitze etwa zwei bis drei Stunden köcheln.
  4. Filtern: Gieße die Mischung durch ein feines Sieb oder einen Kaffeefilter, um die Pflanzenreste zu entfernen.
  5. Abkühlen lassen: Gieße die gefilterte Butter in einen Behälter und lasse sie abkühlen. Schütte das überschüssige Wasser ab, und fertig ist deine Cannabutter!

Mit dieser Grundzutat kannst du sofort loslegen und dich an deinen ersten Edibles versuchen.

Dosierung: Wie viel ist genug?

Eine der größten Herausforderungen beim Backen mit Cannabis ist die richtige Dosierung. Zu wenig THC führt dazu, dass die Wirkung kaum spürbar ist. Zu viel kann hingegen unangenehme Effekte wie Übelkeit oder Schwindel verursachen. Daher ist es wichtig, die Stärke deiner Cannabutter genau zu kennen.

Hier ein Beispiel: Wenn dein Cannabis 15 % THC enthält, entspricht ein Gramm etwa 150 Milligramm THC. Verwendest du 10 Gramm für deine Cannabutter, hat die gesamte Butter 1500 Milligramm THC. Teile diese Menge durch die Anzahl der Portionen, um die Dosierung pro Stück zu bestimmen.

Für Anfänger empfehlen sich 5 bis 10 Milligramm THC pro Portion. Da die Wirkung von Edibles oft erst nach 30 bis 90 Minuten einsetzt, solltest du geduldig sein und nicht direkt nachlegen. Plane außerdem ausreichend Zeit ein, da die Wirkung bis zu acht Stunden anhalten kann.

Rezeptideen für kreative Edibles

Mit Cannabutter kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Von klassischen Rezepten wie Brownies bis hin zu herzhaften Gerichten – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.

  • Space Cookies: Ersetze die normale Butter in deinem Lieblings-Keksrezept durch Cannabutter und genieße entspannende Leckereien.
  • Schokoladige Brownies: Saftig, schokoladig und ein absoluter Klassiker unter den Edibles.
  • Hanfmehlbrot: Kombiniere Cannabutter mit Hanfmehl für ein nussiges, proteinreiches Brot.
  • Pasta mit Kräuterbutter: Verwende Cannabutter als Basis für eine aromatische Sauce zu Pasta oder Gemüse.

Tipp: Halte die Backtemperatur bei allen Rezepten unter 160 Grad Celsius, da THC bei höheren Temperaturen abgebaut wird.

Making candy using marijuana leaves as a component.

Häufige Fehler beim Cannabis-Backen

Damit deine Edibles sicher und lecker sind, solltest du folgende Fehler vermeiden:

  • Temperaturen zu hoch einstellen: THC zerfällt bei Temperaturen über 160 Grad Celsius. Backe daher immer bei niedrigen Temperaturen.
  • Ungleichmäßige Verteilung: Rühre die Cannabutter gründlich in den Teig, um sicherzustellen, dass jede Portion dieselbe Menge an Wirkstoffen enthält.
  • Falsche Lagerung: Edibles sollten luftdicht und kühl aufbewahrt werden, um ihre Frische und Wirkung zu bewahren.
  • Unklare Kennzeichnung: Markiere deine Edibles, damit sie nicht versehentlich von anderen gegessen werden.

Mit diesen Tipps sorgst du dafür, dass deine Backergebnisse nicht nur köstlich, sondern auch sicher sind.

Backen mit CBD: Die sanfte Alternative

Wenn du die Vorteile von Cannabis genießen möchtest, ohne high zu werden, ist CBD die perfekte Wahl. Es hat keine psychoaktive Wirkung, kann aber dabei helfen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern.

CBD muss nicht decarboxyliert werden, da es bereits aktiv ist. Du kannst CBD Öl direkt in deinen Teig oder deine Masse geben, ohne vorher einen aufwendigen Prozess durchzuführen. Besonders beliebt sind CBD-Kekse oder Muffins, aber auch herzhafte Gerichte wie Kräuterbutter können wunderbar damit verfeinert werden.

Hanfmehl: Eine gesunde und nussige Ergänzung

Hanfmehl ist eine interessante Zutat, die deinem Gebäck nicht nur eine nussige Note verleiht, sondern auch zahlreiche Nährstoffe mitbringt. Es ist glutenfrei, proteinreich und enthält viele Ballaststoffe. Besonders gut eignet es sich für Brot, Kekse oder Muffins.

Ein wichtiger Hinweis: Hanfmehl allein bindet nicht gut. Mische es mit anderen Mehlarten, zum Beispiel Weizen- oder Dinkelmehl, um die besten Ergebnisse zu erzielen. So bleibt der Teig geschmeidig und einfach zu verarbeiten.

Fazit

Cannabis backen ist ein kreativer und genussvoller Weg, die Wirkung von THC oder CBD in leckeren Rezepten zu erleben. Mit Cannabutter als Grundlage, der richtigen Dosierung und ein wenig Experimentierfreude kannst du eine Vielzahl von Gerichten ausprobieren – von süß bis herzhaft. Egal, ob du Space Cookies, Brownies oder Kräuterbutter zubereitest, achte immer darauf, verantwortungsbewusst zu genießen. Teile deine Erfahrungen und Lieblingsrezepte mit uns – wir freuen uns auf dein Feedback!


Niklas Bergmann, Fachautor

Freut euch auf die Insights von unserem Biochemiker Niklas Bergmann! Mit seinem tiefen Verständnis für alles, was mit Hanf zu tun hat, liefert er euch die neuesten und coolsten Infos direkt in euer Feed. Schnörkellos und klar verpackt er das komplexe Thema Cannabinoide und macht es für euch easy zugänglich. Mit Niklas an der Spitze unseres Wissens-Teams seid ihr immer top informiert.