Die Cannabis Wachstumsphase: Dauer, Licht, Temperatur und Pflegetipps für gesundes Wachstum

Die Cannabis Wachstumsphase: Dauer, Licht, Temperatur und Pflegetipps für gesundes Wachstum

Niklas Bergmann, M.A.

Biochemiker, Fachautor

Inhaltsverzeichnis: Die Cannabis Wachstumsphase: Dauer, Licht, Temperatur und Pflegetipps für gesundes Wachstum

Cannabis Keimung und Sämlingphase

Was ist die Keimung?

Die Keimung ist der erste Schritt im Lebenszyklus einer Cannabispflanze. Sie beginnt, wenn der Samen Feuchtigkeit aufnimmt und zu keimen beginnt. Während dieses Prozesses bricht die harte Samenschale auf, und die erste Wurzel, auch Radikula genannt, beginnt zu wachsen. Dieser Vorgang dauert in der Regel zwischen 3 und 10 Tagen. Die Keimung ist entscheidend, da sie den Grundstein für eine gesunde Pflanze legt.

Methoden zur Keimung von Cannabissamen

Es gibt verschiedene Methoden, um Cannabissamen erfolgreich zu keimen. Hier sind einige der beliebtesten:

Feuchtes Papiertuch

  • Schritte:
    1. Lege die Samen zwischen zwei feuchte Papiertücher.
    2. Platziere die Papiertücher auf einem Teller und decke sie mit einem weiteren Teller ab, um die Feuchtigkeit zu halten.
    3. Stelle sicher, dass die Temperatur konstant zwischen 20-25°C bleibt.
    4. Überprüfe die Samen täglich und halte die Papiertücher feucht.
  • Vorteile: Einfach und kostengünstig, hohe Erfolgsquote.

Direkte Einpflanzung in das Anbaumedium

  • Schritte:
    1. Pflanze die Samen direkt in das Anbaumedium (z.B. Erde oder Kokosfaser) etwa 1-2 cm tief.
    2. Halte das Medium feucht, aber nicht nass.
    3. Stelle sicher, dass die Temperatur konstant zwischen 20-25°C bleibt.
  • Vorteile: Weniger Stress für die Wurzeln, da keine Umpflanzung erforderlich ist.

Keimung im Wasserglas

  • Schritte:
    1. Lege die Samen in ein Glas mit lauwarmem Wasser.
    2. Lasse die Samen 24-48 Stunden im Wasser, bis sie aufquellen und sich die ersten Wurzeln zeigen.
    3. Pflanze die gekeimten Samen vorsichtig in das Anbaumedium.
  • Vorteile: Einfache Überwachung des Keimungsprozesses, fördert schnelles Keimen.

Optimale Bedingungen für die Keimung

Um eine erfolgreiche Keimung zu gewährleisten, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein:

Temperatur

  • Optimal: 20-25°C
  • Tipp: Verwende eine Heizmatte oder stelle die Samen in einen warmen Raum, um konstante Temperaturen zu gewährleisten.

Feuchtigkeit

  • Optimal: Feuchtes, aber nicht nasses Umfeld
  • Tipp: Bedecke die Samen oder das Anbaumedium, um die Feuchtigkeit zu bewahren, und überprüfe regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt.

Dunkelheit

  • Optimal: Dunkler Ort
  • Tipp: Keime die Samen in einem dunklen Schrank oder bedecke sie mit einem Tuch, um Licht auszuschließen.

Frische Samen

  • Optimal: Verwende frische Samen, um die Keimrate zu maximieren.
  • Tipp: Lagere Samen an einem kühlen, trockenen Ort, um ihre Frische zu bewahren.

Durch die Beachtung dieser Bedingungen und die Anwendung der richtigen Methode kannst du sicherstellen, dass deine Cannabissamen erfolgreich keimen und gesunde Sämlinge hervorbringen.

Cannabis Wachstumsphase: Dauer, Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Übergang von der Keimung zur vegetativen Phase

Nach der Keimung beginnt die vegetative Wachstumsphase der Cannabispflanze. Dieser Übergang ist entscheidend, da die Pflanze in dieser Phase ihr Wurzelsystem ausbaut und kräftige Stängel und Blätter entwickelt. Die vegetative Phase kann je nach Sorte und Anbauziel mehrere Wochen bis Monate dauern. Eine gute Pflege in dieser Phase legt den Grundstein für eine erfolgreiche Blüte.

Wichtige Faktoren in der vegetativen Phase

Licht in der Wachstumsphase

Licht ist einer der wichtigsten Faktoren für das Wachstum von Cannabispflanzen in der vegetativen Phase.

  • Lichtdauer: Cannabis benötigt in dieser Phase idealerweise 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit pro Tag.
  • Lichtart: LED- und HPS-Lampen sind weit verbreitet. LEDs sind energieeffizienter und erzeugen weniger Wärme, während HPS-Lampen oft eine höhere Lichtintensität bieten.
  • Lichtstärke: Eine hohe Lichtintensität fördert das kräftige Wachstum der Pflanzen. Stelle sicher, dass die Lichtquelle nah genug an den Pflanzen ist, um genügend Licht zu liefern, aber nicht so nah, dass sie die Pflanzen verbrennt.

Nährstoffe und Cannabis Dünger

Während der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen eine ausgewogene Zufuhr an Nährstoffen.

  • Wichtige Nährstoffe: Stickstoff (N) ist der wichtigste Nährstoff in dieser Phase, da er das Blattwachstum fördert. Phosphor (P) und Kalium (K) sind ebenfalls notwendig, aber in geringeren Mengen.
  • Düngemittel: Verwende spezielle Dünger für die vegetative Phase, die reich an Stickstoff sind. Achte darauf, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Wasserbedarf in der vegetativen Phase

Ein angemessener Wasserhaushalt ist entscheidend für das Wachstum.

  • Bewässerung: Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Ein gutes Drainagesystem ist wichtig, um Wurzelfäule zu verhindern.
  • pH-Wert: Der pH-Wert des Wassers sollte zwischen 6,0 und 7,0 liegen. Ein falscher pH-Wert kann die Nährstoffaufnahme der Pflanze beeinträchtigen.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit sind für das gesunde Wachstum der Pflanzen unerlässlich.

  • Temperatur: Halte die Temperatur tagsüber zwischen 20-28°C und nachts nicht unter 18°C. Zu hohe Temperaturen können das Wachstum hemmen, während zu niedrige Temperaturen das Wachstum verlangsamen.
  • Luftfeuchtigkeit: In der vegetativen Phase sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40-70% liegen. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit kann das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen, während eine zu hohe Luftfeuchtigkeit das Risiko von Schimmelbildung erhöht.
  • Luftzirkulation: Eine gute Luftzirkulation ist wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern und die Pflanzen zu stärken. Verwende Ventilatoren, um die Luft in deinem Anbauraum in Bewegung zu halten.

Durch die Beachtung dieser Faktoren kannst du sicherstellen, dass deine Cannabispflanzen in der vegetativen Phase gesund und kräftig wachsen, was die Grundlage für eine erfolgreiche Blüte bildet.

Beschneiden und Trainingstechniken in der Cannabis Wachstumsphase

Warum Beschneiden wichtig ist

Beschneiden ist ein wesentlicher Bestandteil des Cannabis-Anbaus, der dazu beiträgt, die Gesundheit und den Ertrag der Pflanzen zu optimieren. Durch das Beschneiden werden unerwünschte oder schwache Teile der Pflanze entfernt, was den Energiefluss zu den verbleibenden, produktiveren Teilen verbessert. Dies führt zu kräftigeren Pflanzen, besserer Lichtdurchdringung und erhöhtem Ertrag. Außerdem hilft das Beschneiden, das Wachstum zu kontrollieren und die Pflanzenstruktur zu verbessern.

Techniken für das Beschneiden

Es gibt verschiedene Techniken, die beim Beschneiden von Cannabispflanzen angewendet werden können, jede mit ihren eigenen Vorteilen. Hier sind die drei häufigsten Methoden:

Low Stress Training (LST)

Low Stress Training (LST) ist eine Technik, bei der die Zweige der Pflanze vorsichtig gebogen und fixiert werden, um ein gleichmäßigeres und buschigeres Wachstum zu fördern.

  • Vorteile: Erhöht die Anzahl der Blütenstellen, verbessert die Lichtverteilung, minimiert das Risiko von Pflanzenstress.
  • Durchführung:
    1. Wähle junge, flexible Zweige aus.
    2. Biege die Zweige vorsichtig nach unten und fixiere sie mit weichen Drähten oder Pflanzenbindern.
    3. Wiederhole den Vorgang regelmäßig, um das Wachstum zu kontrollieren und eine gleichmäßige Pflanzendichte zu erreichen.

Screen of Green (SCROG)

Screen of Green (SCROG) ist eine Technik, bei der ein Netz über die Pflanzen gespannt wird, durch das die Zweige hindurchwachsen. Dies führt zu einer gleichmäßigen, flachen Pflanzenstruktur.

  • Vorteile: Maximiert den Ertrag pro Fläche, fördert eine gleichmäßige Lichtverteilung, erleichtert die Pflege und Ernte.
  • Durchführung:
    1. Spanne ein Netz in der Höhe der Pflanzenspitzen.
    2. Führe die Zweige durch das Netz und verteile sie gleichmäßig.
    3. Schneide unterhalb des Netzes alle unnötigen Triebe und Blätter ab, um die Energie auf die oberen Blütenstände zu konzentrieren.

Toppen und Fimming

Toppen und Fimming sind Techniken, bei denen die Spitze der Pflanze entfernt wird, um das Wachstum in mehrere Hauptzweige zu lenken.

  • Toppen: Hierbei wird die oberste Spitze der Pflanze vollständig entfernt.

    • Vorteile: Fördert das Wachstum von zwei neuen Hauptzweigen, verbessert die Lichtdurchdringung.
    • Durchführung: Schneide die oberste Spitze der Pflanze mit einer sterilen Schere oder einem Messer ab.
  • Fimming: Eine abgewandelte Form des Toppings, bei der nur etwa 75% der Spitze entfernt wird.

    • Vorteile: Führt zu mehreren neuen Trieben an der Spitze, weniger stressig für die Pflanze.
    • Durchführung: Schneide etwa 75% der obersten Spitze ab, sodass einige Blätter und Triebe verbleiben.

Licht in der Cannabis Wachstumsphase: Wie lange und welche Beleuchtung?

Bedeutung des Lichts in der Wachstumsphase

Licht ist eine der wichtigsten Ressourcen für das Wachstum von Cannabispflanzen. In der Wachstumsphase ist Licht essentiell für die Photosynthese, den Prozess, bei dem Pflanzen Lichtenergie in chemische Energie umwandeln, um zu wachsen und sich zu entwickeln. Ausreichendes und richtiges Licht fördert starkes Wurzelwachstum, robuste Stängel und dichtes Blattwerk, das die Grundlage für eine erfolgreiche Blütephase legt.

Optimale Lichtzyklen

Der Lichtzyklus in der Wachstumsphase ist entscheidend für das gesunde Wachstum der Cannabispflanzen.

  • Lichtdauer: In der vegetativen Phase benötigen Cannabispflanzen idealerweise 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit pro Tag. Dieser Zyklus simuliert die langen Sommertage, unter denen Cannabis in der Natur wächst.
  • Lichtintensität: Cannabispflanzen benötigen intensives Licht, um kräftig zu wachsen. Achte darauf, dass die Lichtquelle nah genug an den Pflanzen ist, um genügend Licht zu liefern, aber nicht so nah, dass sie die Pflanzen verbrennt.

Arten von Beleuchtung

Es gibt verschiedene Arten von Beleuchtung, die für den Anbau von Cannabispflanzen in der Wachstumsphase verwendet werden können. Jede hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.

LED-Beleuchtung

  • Vorteile:
    • Energieeffizient und langlebig
    • Geringe Wärmeentwicklung, wodurch das Risiko von Hitzeschäden minimiert wird
    • Einstellbare Spektren, die an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasst werden können
  • Nachteile:
    • Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Lichtquellen

HPS-Beleuchtung (Hochdruck-Natriumdampflampen)

  • Vorteile:
    • Hohe Lichtintensität, ideal für das Pflanzenwachstum
    • Weit verbreitet und bewährt im Cannabisanbau
  • Nachteile:
    • Erzeugt viel Wärme, was zu Hitzestress bei den Pflanzen führen kann
    • Höherer Energieverbrauch im Vergleich zu LED-Lampen

Leuchtstoffröhren (CFL)

  • Vorteile:
    • Kostengünstig und weit verbreitet
    • Gute Lichtverteilung, ideal für die Keimung und frühe Wachstumsphase
  • Nachteile:
    • Geringere Lichtintensität im Vergleich zu LED und HPS
    • Kürzere Lebensdauer und höherer Energieverbrauch

Metallhalogenid (MH) Lampen

  • Vorteile:
    • Hohe Lichtintensität mit einem Spektrum, das für die vegetative Phase geeignet ist
    • Fördert kräftiges und gesundes Wachstum
  • Nachteile:
    • Erzeugt viel Wärme
    • Höherer Energieverbrauch und kürzere Lebensdauer als LED-Lampen

Cannabis Wachstumsphase: Wie lange dauert sie?

Dauer der Wachstumsphase

Die Dauer der Wachstumsphase bei Cannabispflanzen kann je nach Sorte und Anbauziel variieren. In der Regel dauert die vegetative Phase zwischen 3 und 16 Wochen. Diese Phase beginnt nach der Keimung, wenn der Sämling zu einer jungen Pflanze heranwächst, und endet, wenn die Pflanze in die Blütephase übergeht.

  • Kurze vegetative Phase (3-5 Wochen): Wird oft bei Indoor-Anbau und autoflowering Sorten angewendet, um eine schnellere Ernte zu erzielen.
  • Mittlere vegetative Phase (6-10 Wochen): Häufig bei normalen Indoor- und Outdoor-Anbau verwendet, um ein ausgewogenes Wachstum zu gewährleisten.
  • Lange vegetative Phase (11-16 Wochen): Wird meist bei Outdoor-Anbau oder bei speziellen Zuchtprojekten eingesetzt, um maximale Größe und Ertrag zu erzielen.

Einflussfaktoren auf die Dauer

Mehrere Faktoren können die Dauer der Wachstumsphase beeinflussen. Hier sind die wichtigsten:

Genetik der Pflanze

  • Sortenunterschiede: Indica-Sorten neigen dazu, eine kürzere vegetative Phase zu haben als Sativa-Sorten. Autoflowering-Sorten wechseln unabhängig von der Lichtmenge automatisch in die Blütephase, was die Wachstumsphase verkürzt.
  • Hybride: Mischungen aus Indica und Sativa können unterschiedliche Wachstumsphasen haben, abhängig von der Dominanz der jeweiligen Genetik.

Lichtzyklus

  • Lichtdauer: Die Lichtmenge beeinflusst das Wachstum direkt. Ein 18/6 Lichtzyklus (18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit) fördert ein schnelles Wachstum. Ein längerer Lichtzyklus kann die vegetative Phase verlängern, während ein kürzerer Lichtzyklus die Pflanze schneller in die Blütephase übergehen lässt.
  • Lichtqualität: Hochwertige Beleuchtung fördert das gesunde und schnelle Wachstum der Pflanze. LED-Lampen mit einstellbarem Spektrum können den Wachstumsprozess optimieren.

Nährstoffe und Bewässerung

  • Nährstoffzufuhr: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit einem Fokus auf Stickstoff fördert das Blattwachstum. Eine Unterversorgung kann das Wachstum verlangsamen und die Wachstumsphase verlängern.
  • Bewässerung: Gleichmäßige Bewässerung ist entscheidend. Über- oder Unterbewässerung kann das Wachstum beeinträchtigen und die Phase verlängern.

Anbaumethode

  • Indoor vs. Outdoor: Indoor-Anbau ermöglicht eine bessere Kontrolle über die Wachstumsbedingungen und kann die Wachstumsphase verkürzen. Outdoor-Anbau hängt von natürlichen Bedingungen ab und kann daher variieren.
  • Hydroponik vs. Erde: Hydroponische Systeme fördern in der Regel schnelleres Wachstum durch optimale Nährstoffversorgung, was die Wachstumsphase verkürzen kann.

Umweltbedingungen

  • Temperatur und Luftfeuchtigkeit: Optimale Temperaturen (20-28°C) und Luftfeuchtigkeit (40-70%) fördern das gesunde Wachstum. Abweichungen können das Wachstum verlangsamen.
  • Luftzirkulation: Eine gute Luftzirkulation verhindert Schimmel und Krankheiten, die das Wachstum beeinträchtigen könnten.

Vorbereitung auf die Blütephase

Übergang von der Wachstums- zur Blütephase

Der Übergang von der Wachstumsphase zur Blütephase ist ein kritischer Punkt im Lebenszyklus der Cannabispflanze. Dieser Übergang wird durch Änderungen in den Lichtzyklen und den Umweltbedingungen eingeleitet. Während die Pflanze in der vegetativen Phase hauptsächlich auf das Wachstum von Blättern und Stängeln fokussiert ist, wird in der Blütephase die Energie auf die Produktion von Blüten (Buds) konzentriert.

Anpassung der Lichtzyklen

Die Anpassung der Lichtzyklen ist der Schlüssel zur Einleitung der Blütephase. Hier sind die Schritte, die du beachten solltest:

  • Änderung des Lichtzyklus: Reduziere die Lichtstunden von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit. Diese Veränderung simuliert die natürlichen Bedingungen, die im Herbst auftreten, und signalisiert der Pflanze, dass es Zeit ist zu blühen.
  • Lichtintensität: Stelle sicher, dass die Lichtquelle weiterhin ausreichend intensiv ist, um das Blütenwachstum zu fördern. Hochwertige LED-Lampen oder HPS-Lampen sind ideal für diese Phase.
  • Dunkelheit: Achte darauf, dass die Dunkelphase vollständig dunkel ist. Schon kleinste Lichtlecks können den Blüteprozess stören und zu Stress bei den Pflanzen führen.

Vorbereitung der Pflanzen auf die Blüte

Neben der Anpassung der Lichtzyklen gibt es weitere wichtige Maßnahmen, um die Pflanzen optimal auf die Blütephase vorzubereiten:

Nährstoffumstellung

  • Phosphor und Kalium: In der Blütephase benötigen Cannabispflanzen mehr Phosphor und Kalium, um die Blütenbildung zu unterstützen. Stelle daher auf einen Blütedünger um, der reich an diesen Nährstoffen ist.
  • Reduzierung von Stickstoff: Verringere den Anteil von Stickstoff im Dünger, da zu viel Stickstoff das Blütenwachstum hemmen kann und zu übermäßigem Blattwachstum führt.

Beschneiden und Training

  • Entlaubung: Entferne einige der unteren Blätter und Zweige, um die Energie der Pflanze auf die oberen Blütenstände zu konzentrieren und die Luftzirkulation zu verbessern.
  • Low Stress Training (LST): Falls noch nicht geschehen, können leichte Trainingstechniken wie das Biegen der Zweige fortgesetzt werden, um eine gleichmäßige Lichtverteilung zu gewährleisten.

Umweltbedingungen

  • Temperatur: Halte die Temperatur tagsüber zwischen 20-26°C und nachts nicht unter 18°C. Zu hohe Temperaturen können das Blütenwachstum beeinträchtigen.
  • Luftfeuchtigkeit: Reduziere die Luftfeuchtigkeit auf etwa 40-50%, um das Risiko von Schimmelbildung auf den Blüten zu minimieren.
  • Luftzirkulation: Eine gute Luftzirkulation ist entscheidend, um Schimmel und Krankheiten vorzubeugen. Verwende Ventilatoren, um die Luft in Bewegung zu halten.

Überwachung und Pflege

  • Regelmäßige Inspektionen: Überprüfe deine Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung kann Ernteverluste verhindern.
  • Gießen: Halte die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe. Die Pflanzen benötigen möglicherweise etwas mehr Wasser in der Blütephase, um das vermehrte Wachstum zu unterstützen.

Häufige Fehler in der Cannabis Wachstumsphase: Gießen, Dünger und mehr

Überwässerung und Unterwässerung

Ein häufiges Problem beim Anbau von Cannabispflanzen ist das falsche Gießen. Sowohl Überwässerung als auch Unterwässerung können das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen stark beeinträchtigen.

  • Überwässerung:

    • Symptome: Gelbe Blätter, schlaffe Pflanzen, Wurzelfäule.
    • Ursache: Zu häufiges Gießen oder schlechte Drainage.
    • Lösung: Reduziere die Wassermenge und sorge für eine gute Drainage. Lasse die oberste Erdschicht vor dem nächsten Gießen leicht antrocknen.
  • Unterwässerung:

    • Symptome: Welke Blätter, langsames Wachstum, trockene Erde.
    • Ursache: Zu seltenes Gießen oder unzureichende Wassermenge.
    • Lösung: Gieße regelmäßig und sorge dafür, dass die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Verwende Mulch, um die Feuchtigkeit zu halten.

Falsche Nährstoffzufuhr

Die richtige Nährstoffversorgung ist entscheidend für das gesunde Wachstum von Cannabispflanzen. Eine falsche Nährstoffzufuhr kann zu Mangelerscheinungen oder Überdüngung führen.

  • Nährstoffmangel:

    • Symptome: Vergilbte Blätter (Stickstoffmangel), rot-violette Blattstiele (Phosphormangel), gelbe Blattspitzen (Kalium- oder Magnesiummangel).
    • Ursache: Unzureichende Düngung oder falscher pH-Wert, der die Nährstoffaufnahme behindert.
    • Lösung: Verwende einen ausgewogenen Dünger und achte auf den richtigen pH-Wert des Bodens (6,0-7,0).
  • Überdüngung:

    • Symptome: Dunkelgrüne, verbrannte Blattspitzen, Salzablagerungen auf der Erde.
    • Ursache: Zu häufige oder zu starke Düngergabe.
    • Lösung: Spüle die Erde mit klarem Wasser, um überschüssige Nährstoffe zu entfernen, und reduziere die Düngermenge.

Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsprobleme

Die richtigen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen sind entscheidend für das Wohlbefinden der Cannabispflanzen. Abweichungen können das Wachstum verlangsamen oder Krankheiten fördern.

  • Temperaturprobleme:

    • Zu hohe Temperaturen:

      • Symptome: Verbrannte Blätter, langsames Wachstum.
      • Ursache: Unzureichende Belüftung oder zu nahe Platzierung der Lichtquelle.
      • Lösung: Senke die Temperatur durch bessere Belüftung oder Erhöhung des Abstands zur Lichtquelle.
    • Zu niedrige Temperaturen:

      • Symptome: Langsames Wachstum, dunkelgrüne oder lila Blätter.
      • Ursache: Zu kühler Anbauraum oder nächtliche Temperaturschwankungen.
      • Lösung: Erhöhe die Temperatur durch zusätzliche Wärmequellen oder Isolierung des Anbauraums.
  • Luftfeuchtigkeitsprobleme:

    • Zu hohe Luftfeuchtigkeit:

      • Symptome: Schimmelbildung, langsames Wachstum.
      • Ursache: Unzureichende Luftzirkulation oder übermäßige Feuchtigkeit im Anbauraum.
      • Lösung: Senke die Luftfeuchtigkeit durch bessere Belüftung und Entfeuchter. Halte die Luftfeuchtigkeit in der vegetativen Phase bei etwa 40-70%.
    • Zu niedrige Luftfeuchtigkeit:

      • Symptome: Welke Blätter, langsames Wachstum.
      • Ursache: Trockene Luft oder zu starke Lüftung.
      • Lösung: Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch Befeuchter oder Wasserschalen im Anbauraum.

Fazit

Die Wachstumsphase von Cannabispflanzen ist eine der wichtigsten Phasen im Lebenszyklus der Pflanze und legt den Grundstein für eine erfolgreiche Blüte und Ernte. Durch die richtige Pflege und Aufmerksamkeit während dieser Phase können Grower sicherstellen, dass ihre Pflanzen gesund und kräftig wachsen.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Keimung und Sämlingphase: Die Keimung ist der erste Schritt und erfordert sorgfältige Bedingungen, um sicherzustellen, dass die Samen erfolgreich sprießen und zu gesunden Sämlingen heranwachsen.
  • Vegetative Phase: In dieser Phase entwickeln die Pflanzen ihre Struktur und Stärke. Optimale Lichtzyklen, Nährstoffe und Umweltbedingungen sind entscheidend für das gesunde Wachstum.
  • Beschneiden und Training: Techniken wie LST, SCROG, Toppen und Fimming helfen, das Wachstum zu steuern und die Erträge zu maximieren.
  • Licht in der Wachstumsphase: Eine ausreichende und qualitativ hochwertige Beleuchtung ist entscheidend, um das Wachstum zu fördern und die Pflanzen auf die Blütephase vorzubereiten.
  • Vorbereitung auf die Blüte: Die Anpassung der Lichtzyklen, Nährstoffumstellungen und optimale Umweltbedingungen sind notwendig, um den Übergang zur Blütephase reibungslos zu gestalten.
  • Vermeidung häufiger Fehler: Richtige Bewässerung, angemessene Nährstoffzufuhr und kontrollierte Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsbedingungen sind unerlässlich, um Probleme zu vermeiden und das Wachstum zu fördern.

Indem du diese Faktoren sorgfältig überwachst und anpasst, kannst du das Beste aus deinen Cannabispflanzen herausholen. Jeder Schritt in der Wachstumsphase trägt zur Gesundheit und Produktivität der Pflanzen bei, was letztendlich zu einer erfolgreichen und reichhaltigen Ernte führt.


Niklas Bergmann, Fachautor

Freut euch auf die Insights von unserem Biochemiker Niklas Bergmann! Mit seinem tiefen Verständnis für alles, was mit Hanf zu tun hat, liefert er euch die neuesten und coolsten Infos direkt in euer Feed. Schnörkellos und klar verpackt er das komplexe Thema Cannabinoide und macht es für euch easy zugänglich. Mit Niklas an der Spitze unseres Wissens-Teams seid ihr immer top informiert.