Stickstoffüberschuss bei Cannabis: Ursachen, Symptome & Lösungen

Stickstoffüberschuss bei Cannabis: Ursachen, Symptome & Lösungen

Niklas Bergmann, M.A.

Biochemiker, Fachautor

Inhaltsverzeichnis: Stickstoffüberschuss bei Cannabis: Ursachen, Symptome & Lösungen

Kennst du das? Deine Cannabis-Pflanzen wachsen wie verrückt, aber irgendwie fehlt der richtige Kick – die Blüten lassen auf sich warten. Wenn du auch schon vermutest, dass deine Pflanzen vielleicht zu viel Stickstoff abbekommen haben, liegst du gar nicht so verkehrt. Zu viel Stickstoff macht die Pflanzen zwar schön grün, aber sie verlieren den Fokus und kommen beim Blühen einfach nicht in die Gänge. In diesem Blog zeige ich dir, wie du erkennst, ob deine Pflanzen im „Stickstoff-Overload“ stecken und was du tun kannst, um sie wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Was ist ein Stickstoffüberschuss bei Cannabis?

„Moment mal, was genau ist ein Stickstoffüberschuss?“ – Eine Frage, die sich viele Züchter irgendwann stellen. Du hast dein Cannabis vielleicht gedüngt, dir gedacht „Mehr ist besser!“ und dann plötzlich... scheint es, als hätten deine Pflanzen ihr ganz eigenes Wachstumslabor eröffnet. 🌱

Stickstoff ist ein wichtiger Nährstoff für die Pflanzen, keine Frage. Aber wie bei allem im Leben gilt auch hier: Zu viel des Guten ist selten vorteilhaft. Wenn deine Pflanzen zu viel Stickstoff bekommen, kann das das Wachstum durcheinanderbringen. Und genau darum geht es hier – wie du erkennst, dass deine Pflanzen zu viel davon haben, warum das ein Problem ist und vor allem: Was du tun kannst, um deine Cannabis-Pflanzen wieder auf den richtigen Weg zu bringen.

Symptome eines Stickstoffüberschusses bei Cannabis

Okay, also du hast das Gefühl, dass bei deinen Pflanzen etwas nicht stimmt. Die grünen Blätter sehen fast schon zu grün aus. Du fragst dich: „Ist das normal?“ Und dann merkst du es – die Blütephase will einfach nicht so richtig starten. Was jetzt? Es ist gut, dass du aufmerksam bist, denn ein Stickstoffüberschuss zeigt sich ganz klar, wenn du genau hinschaust.

Hier sind die typischen Anzeichen, dass deine Pflanzen vielleicht ein bisschen zu viel Stickstoff abbekommen haben:

  • Dunkelgrüne Blätter: Und zwar richtig dunkel, fast schon bläulich. Deine Pflanzen sehen dann aus, als hätten sie ein wahres Blätterfest gefeiert. Ein bisschen zu viel „Grün“ ist aber nicht unbedingt gut. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sie mit Stickstoff überladen sind.
  • Blüte lässt auf sich warten: Deine Pflanzen wachsen und wachsen – aber wo bleiben die Blüten? Stickstoff sorgt dafür, dass die Pflanze mehr Energie in das Blattwachstum steckt. Dadurch verzögert sich die Blüte. Du kannst die Pflanzen quasi auf die „Warteschleife“ setzen.
  • Gelbe Blattspitzen: Klingt komisch, oder? Zu viel Stickstoff, und trotzdem werden die Blattspitzen gelb? Ja, das passiert, weil die Pflanze Schwierigkeiten hat, all den Stickstoff zu verarbeiten. Und das zeigt sich an den Spitzen der Blätter.
  • Instabiler Wuchs: Deine Pflanzen könnten in die Höhe schießen, aber sie wirken eher instabil. So, als ob sie die Balance verlieren. Zu viel Stickstoff führt zu schnellem Wachstum – aber ohne die nötige Stabilität. Das macht sie anfälliger für Schäden.

Kurz gesagt:

  • Dunkelgrüne, fast blaue Blätter
  • Blütephase kommt nicht richtig in Gang
  • Gelbe Spitzen an den Blättern
  • Instabiler, schwacher Wuchs
annabis-Pflanze mit grünen Blättern und Blüten

Warum Stickstoffüberschuss ein Problem ist

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Klar, Stickstoff ist wichtig, aber warum ist es dann ein Problem, wenn die Pflanzen zu viel davon haben?“ Gute Frage!

Es ist tatsächlich so: Stickstoff hilft den Pflanzen, kräftig zu wachsen. Aber ein Überschuss kann den Pflanzen die falsche Richtung geben.

Hier die Gründe, warum das ein echtes Problem sein kann:

  1. Verzögerte Blüte: Du hast es sicherlich schon vermutet: Zu viel Stickstoff sorgt dafür, dass die Pflanze in der Wachstumsphase „hängen bleibt“. Sie wächst und wächst, aber kommt einfach nicht zur Sache, sprich: Sie fängt nicht richtig an zu blühen. Und das ist natürlich das, was du willst – die Buds!
  2. Wackelige Pflanzen: Ein weiteres Problem ist, dass die Pflanze beim Stickstoffüberschuss schnell in die Höhe schießt, aber an Stabilität verliert. Die Blätter werden dicker, aber der Stängel ist nicht stark genug, um das alles zu stützen. Das macht deine Pflanzen anfällig für Wind oder sogar zum Umkippen.
  3. Mangel an anderen Nährstoffen: Zu viel Stickstoff verdrängt andere Nährstoffe wie Phosphor und Kalium. Und diese Nährstoffe sind ebenfalls entscheidend für die Blüte und die Gesamtgesundheit der Pflanze. Wenn du also auf den Stickstoff setzt, kann das dazu führen, dass deine Pflanze in anderen Bereichen zu wenig bekommt.

Wie man Stickstoffüberschuss bei Cannabis beheben kann

Panik? Keine Panik! Du kannst das wieder geradebiegen. Es gibt ein paar einfache Schritte, um deinen Pflanzen zu helfen, sich zu erholen. Du musst nicht alles über den Haufen werfen, aber es wird ein bisschen Arbeit erfordern.

Was du tun kannst:

  • Spüle den Boden aus: Ein Trick, der oft hilft: Wasser! Ja, du hast richtig gehört. Um den Stickstoff loszuwerden, kannst du den Boden mit viel Wasser durchspülen. So spülst du den überschüssigen Stickstoff einfach weg. Aber pass auf, dass du es nicht übertreibst, denn zu viel Wasser kann zu anderen Problemen führen – wie Wurzelfäule.
  • Düngung stoppen: Wenn deine Pflanzen zu viel Stickstoff bekommen haben, musst du die Düngung sofort anpassen. Setze den Stickstoffdünger aus und wechsle zu einem Dünger mit weniger Stickstoff, aber mehr Phosphor und Kalium. Das hilft deiner Pflanze, die richtige Balance wiederzufinden.
  • Den pH-Wert im Auge behalten: Du solltest auch den pH-Wert deines Bodens regelmäßig kontrollieren. Zu niedriger oder zu hoher pH-Wert kann die Nährstoffaufnahme stören. Der ideale pH-Wert für Cannabis liegt bei etwa 6,0 bis 7,0. Wenn er zu hoch oder zu niedrig ist, wird die Pflanze Schwierigkeiten haben, alles zu verarbeiten, was du ihr gibst.
  • Blätter entfernen: Wenn deine Pflanze viele unnötige Blätter hat, die nichts zur Blüte beitragen, dann entferne einige davon. Das hilft, die Pflanze zu entlasten und ermöglicht eine bessere Luftzirkulation.
  • Geduld haben: Manchmal dauert es einfach. Du kannst den Überschuss nicht über Nacht loswerden, aber mit der richtigen Pflege sollte sich deine Pflanze wieder erholen.

Fazit: Prävention und das richtige Nährstoffmanagement

Stickstoffüberschuss ist kein Drama, aber er kann das Wachstum und die Blüte deiner Pflanzen ernsthaft stören. Wenn du die Symptome frühzeitig erkennst, kannst du schnell gegensteuern und deine Pflanzen zurück auf den richtigen Weg bringen.

Die wichtigsten Dinge, die du beachten solltest:

Tipp Warum es hilft
pH-Wert kontrollieren Ein stabiler pH-Wert sorgt dafür, dass die Pflanzen Nährstoffe richtig aufnehmen können.
Düngung anpassen Zu viel Stickstoff? Weniger ist mehr – vor allem in der Blütephase.
Wasser richtig dosieren Zu viel Wasser ist genauso schädlich wie zu wenig – Balance ist der Schlüssel.
Regelmäßig beobachten Früher eingreifen heißt weniger Stress für dich und deine Pflanzen.

Es ist alles eine Frage der Balance – bei der Düngung, beim Wasser und vor allem bei der Aufmerksamkeit, die du deinen Pflanzen schenkst. Wenn du das alles im Blick behältst, wird deine Ernte am Ende umso besser. 🍃


Niklas Bergmann, Fachautor

Freut euch auf die Insights von unserem Biochemiker Niklas Bergmann! Mit seinem tiefen Verständnis für alles, was mit Hanf zu tun hat, liefert er euch die neuesten und coolsten Infos direkt in euer Feed. Schnörkellos und klar verpackt er das komplexe Thema Cannabinoide und macht es für euch easy zugänglich. Mit Niklas an der Spitze unseres Wissens-Teams seid ihr immer top informiert.